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384 Route 60. SOUSSE. Museum.

Der 1886-89 angelegte 14ha große Hafen (Pl. D 2-4) ist durch
zwei Molen und durch einen 670m l. Wellenbrecher (Grande Jetée),
von dessen Kopf man eine herrliche Aussicht hat, gegen die See-
winde
leidlich geschützt. Die Südmole (Digue Sud, Pl. D 4, 5),
wo neue Hafenbauten im Werk sind, ist ausschließlich für die
Phosphate von Aïn-Moularès (S. 388) bestimmt.

Zwischen der Nordmole des neuen Hafens und den Dünen von
Bou-Jaffar, hinter dem jetzt fast spurlos verschwundenen punisch-
römischen
Hafen (Kothon), liegt die seit 1881 entstandene, noch
ziemlich unfertige Neustadt. Ihren Verkehrsmittelpunkt bilden
der Rond-Point de la Douane (Pl. D 2), unweit der Dampferlande-
stelle
, und die Place Pichon (Pl. C D 2), der Ausgangspunkt der
Bahnhofstraße (Boulevard Rene Millet).

Zwischen den beiden kleinen öffentlichen Gärten liegt hier das
*Museum (Pl. C 2), eine reiche Sammlung von punischen, rö-
mischen
und altchristlichen Altertümern, größtenteils neueren
Ausgrabungsfunden aus dem Sahel. Eintritt außer Mo. 8-11 und
2-4 (Juli bis Mitte Okt. nur 7-11) Uhr. Kein Katalog. Konser-
vator
ist der Stadtbaumeister E. Gouvet.

Der Hauptschatz des Museums sind die zahlreichen Mosaiken aus rö-
mischen
Landhäusern: in der Mitte des Saals ein großes, schon im Alter-
tum
stark restauriertes Fußbodenmosaik aus El-Alia, Darstellung einer
Nilüberschwemmung mit zweistöckigen Landhäusern, Nilpferd, Krokodil
u. a.; an der Eingangswand Neptun auf einem Seepferdgespann, Enten
und Fische; an der Rückwand Bacchuszug, Fischfangszenen, eine Gazelle
zwischen eßbaren Tieren und Früchten (aus einem Speisezimmer), Ent-
führung
des Ganymed, Nilszene, Korb mit Fischen und Hummern; an
der Schmalwand l. ein Pfau. An der r. Schmalwand ein altchristliches
Mosaik mit der Signatur des Künstlers (Theodulos).

An der Rückwand Reste von Wandgemälden, Marmorstatuette eines
Negerknaben. An der Eingangswand Reste römischer Stuckreliefs: Kopf
eines bärtigen Mannes, aus El-Djem (II. Jahrh. nach Chr.), Minervabüste
und Frauenkopf im Profil, aus Sousse (II. Jahrh.). An der l. Schmal-
wand
ein großes Hochrelief aus Sousse, Triumphzug eines römischen
Kaisers, hinter dem Wagen ein gefesselter Krieger.

Die mittleren Schränke enthalten l. *Terrakottafigürchen aus Sousse
(Mutter mit Kind, Venus, Harfenspielerin, Kamelreiter u. a.) und schöne
Tongefäße, r. antike Münzen, eine schöne Bronzebüste und Bleirollen mit
Verwünschungen (S. 356) aus Sousse, Bronzegeräte, Schmucksachen, Ge-
räte
aus Knochen, punische, römische und altchristliche Lampen. Am
ersten Mittelpfeiler eine Terrakotta-Laterne.

Die von Straßendurchbrüchen und anderen modernen Zutaten
noch fast unberührte Altstadt, ein unregelmäßiges Viereck von
ca. 700 × 500m, bietet, obwohl an hervorragenden Baulichkeiten
sehr arm, noch überaus anziehende orientalische Straßenbilder.
Die turmreiche *Stadtmauer, mit Wehrgang und Zinnenkranz, ist
eine Schöpfung der Aglabiden (S. 336), aus dem J. 827.

Von der Place Pichon betritt man zunächst die nach dem
früheren Stadttor gen. Place Bab el-Bahar (Pl. C 2; Seetorplatz), wo
fast stets ein dichtes Menschengewühl herrscht. Die Hauptverkehrs-
adern
dieses Stadtteils sind die Rue de France und die Rue General